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PM Fachtag zu muslimischem Leben in Bayern 20.01.2025

 

München, den 20.01.2025

„Ein wichtiger Schritt unseres gemeinsamen Weges!“
Beim ersten „Fachtag zu muslimischem Leben in Bayern“ sprechen Muslime über Bedarfe mit allen zivilgesellschaftlichen Vertretern

Am 16. Januar kamen fast 200 Fachleute und Akteure aus Moscheevereinen und -verbänden, Kulturvereinen, Integrationsprojekten, der Bildungsarbeit, Schulen und Universitäten, der Sozial- und Frauenarbeit, dem Sport und politisch Verantwortliche aus den Ministerien und Kommunen, der Polizei und weiterer Institutionen im Kolping-Haus in München zusammen, um gemeinsam über die Bedarfe, Wünsche und Herausforderungen der muslimischen Community in Bayern zu sprechen.

Der Integrationsbeauftragte der Bayerischen Staatsregierung Karl Straub, MdL, der die Veranstaltung sowohl finanziell als auch ideell unterstützt, zieht ein überaus positives Fazit: „Dieses in Bayern einzigartige Format ist ein wichtiger Schritt unseres gemeinsamen Weges. Wir wollen nicht übereinander, sondern miteinander in einem geschützten Raum sprechen.“

Der Fachtag wurde organisiert vom Islamforum Bayern, dem Forschungszentrum für Islam und Recht in Europa (EZIRE/FAU Erlangen-Nürnberg), der Forschungsstelle für religiöse Vielfalt (FAU Erlangen-Nürnberg), der Eugen-Biser-Stiftung/Islamberatung in Bayern, der Beauftragten für interreligiösen Dialog der Evangelisch-Lutherischen Kirche (ELKB) in Bayern.

Imam Belmin Mehić vom Münchner Forum Islam und Sprecher des Islamforums Bayern bewertet die Veranstaltung als ein wichtiges Signal für die Wahrnehmung des muslimischen Lebens in Deutschland: „Der Fachtag bot die Gelegenheit, zentrale Bedürfnisse zu erkennen und Lösungsansätze zu entwickeln, um die fehlende institutionelle Präsenz der Muslime in vielen Lebensbereichen anzugehen. Das große Interesse von Akteuren aus der muslimischen Gemeinschaft und der Mehrheitsgesellschaft unterstreicht die Relevanz dieses Themas. Ich hoffe, dass die Tagung ein bedeutender Schritt nach vorne für die Muslime in Bayern sein wird.“

Die Beauftragte der ELKB für interreligiösen Dialog und Mitausrichterin Mirjam Elsel zeigte sich beeindruckt von dem großen Engagement und der fachlichen Kompetenz, die muslimische Akteure in Bayern einbringen: „Viele muslimische Initiativen in der Sozialarbeit, der Jugend-, Frauenarbeit oder der Erwachsenenbildung kämpfen damit, dass ihre Arbeit hauptsächlich ehrenamtlich oder abhängig von Projektmitteln geschieht. Nachhaltige Arbeit braucht jedoch verlässliche Strukturen.“

Im Rahmen von Workshops wurde den ganzen Tag über gemeinsam in Gruppen über Themen wie bspw. Seelsorge und Bestattung, den Umgang mit Muslimfeindlichkeit und islamistische Radikalisierung gesprochen.

Mitausrichter und Vorsitzender des Vorstands der Eugen-Biser-Stiftung, Stefan Zinsmeister, wünscht sich einen weiteren Ausbau der Strukturen sowie flexible Dialogformate: „Wir wollen kein starres Format festlegen, sondern bedarfsgerecht und themenspezifisch in den Austausch gehen. Es ist zudem wichtig, muslimische Akteure in bereits bestehende kommunale und überregionale Strukturen, Gremien und Landesarbeitsgemeinschaften einzubeziehen.“

Der Fachtag wurde nicht als einmalige Veranstaltung konzipiert. Die erarbeiteten Erkenntnisse dienen der Entwicklung einer gemeinsamen Strategie für ein gutes Miteinander auf Augenhöhe und bieten Themen für Folgeveranstaltungen.

„Ich bin sehr froh, dass beim Fachtag sowohl progressive als auch konservative Vertreter des Islam vor Ort waren. Wir müssen die Bedarfe der teilweise seit Jahrzehnten und in vierter Generation in Bayern lebenden muslimischen Community sehr ernst nehmen“, so Straub. Der Integrationsbeauftragte kündigte gestern an, zeitnah alle in Bayern tätigen Imame zu einem Fachgespräch einzuladen.

Pressekontakt:
Sascha Jäger
Tel. (089) 2192 – 4304
E-Mail: integrationsbeauftragter@bayern.de

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