Runder Tisch in Bayreuth zum Thema Arbeitsmarktintegration
Stefan Polke2023-09-11T14:26:10+02:00Handlungsbedarf auf allen Ebenen! Zusammen mit Vertretungen aus Wirtschaft, Ausländerbehörden, Einrichtungen der Gesundheitsversorgung sowie kommunalpolitisch Verantwortliche traf ich mich in Bayreuth zum Runden Tisch, um gemeinsam über Herausforderungen der Arbeitsmarktintegration von Geflüchteten zu sprechen.
Die Herausforderungen sind vielschichtig: So müssen wir zügig mehr Sprachkurse und Unterstützungsmaßnahmen für Auszubildende anbieten, sie also während dieser frühen Berufsphase stärker begleiten. Dies betrifft nicht nur Geflüchtete, sondern auch hier aufgewachsene Jugendliche mit schlechter beruflicher Perspektive. Ein sinnvoller Ansatz sind hierbei Initiativen wie das 1+3-Modell aus Coburg, wo junge Menschen mehr Zeit haben, im Beruf durchzustarten.
Darüber hinaus wurde ich darauf hingewiesen, dass oftmals nicht die lokalen Behörden an der erschwerten Arbeitsmarktintegration schuld seien, sondern Bund und Länder hier den Rahmen vorgeben müssen. Wir brauchen in diesem Bereich dringend transparentere und effizientere Regelungen, um die Prozesse für Arbeitgeber und –nehmer zu vereinfachen!
Zudem hätten gerade kleinere Firmen nicht die Kapazitäten, um die teils langwierigen Fachkräfteeinwanderungsverfahren zu betreuen. Geflüchteten, denen eine Festanstellung oder eine Ausbildung in einem qualifizierten Beruf in Aussicht gestellt wird, sollen bis zu 24 Monaten Zeit haben, um ein Arbeitsvisum einzuholen, sollte dieses noch nicht vorhanden sein. Ähnlich wohlwollend und kooperativ sollten wir mit Arbeitnehmern umgehen, deren Berufsanerkennung noch stockt. Nachqualifizierungsmaßnahmen müssen berufsbegleitend machbar sein. Jene, die dazu beitragen, unseren Arbeitsmarkt zu stabilisieren, ohne dabei Transferleistungen zu beziehen, müssen bestmöglich unterstützt werden. Wir haben keine Zeit zu verlieren. Nachbesserungsbedarf herrscht hier zum Beispiel beim Datenabgleich zwischen Jobcenter und Ausländerbehörde. Wir brauchen daher weniger Bürokratie und schnellere Informationswege durch mehr Digitalisierung!