Integrationspreis 2024

Integration - Frauen im Fokus

Bayerischer Integrationspreis 2024 - Die Gewinner stehen fest

  • Aus insgesamt 93 Bewerbungen für den Bayerischen Integrationspreis 2024 bestimmte eine unabhängige Jury des Bayerischen Integrationsrates vier Preisträger.
  • Das Motto des Preises lautete in diesem Jahr „Integration – Frauen im Fokus“.
  • Landtagspräsidentin Ilse Aigner, Innen- und Integrationsminister Joachim Herrmann und der Bayerische Integrationsbeauftragte Karl Straub werden die Preise am 13. Mai 2024 im Maximilianeum überreichen.

Die Gewinner des diesjährigen Integrationspreises stehen fest: Vier Projekte, die sich in besonderer Weise um die Integration von Frauen verdient gemacht haben und integrative Strahlkraft ausüben, wurden von der unabhängigen Jury des Bayerischen Integrationsrates ausgewählt. Das Gremium hat entschieden, in diesem Jahr zwei dritte Preise und somit insgesamt vier Preise zu vergeben. 93 Bewerbungen gingen für den Integrationspreis 2024 ein. Der Bayerische Integrationsbeauftragte Karl Straub, Bayerns Innen- und Integrationsminister Joachim Herrmann und Landtagspräsidentin Ilse Aigner werden die Preise am 13. Mai 2024 im Bayerischen Landtag überreichen. Auf Grund des zusätzlichen Preisträgers wurde die Dotierung des Bayerischen Integrationspreises 2024 von 9.000 Euro auf 11.000 Euro angehoben.

Die Preisträger des Integrationspreises 2024 sind:

1. Preis (4.000 Euro): Gehörlos, weiblich, neu in München – ein Projekt zur Information und Stärkung tauber geflüchteter Frauen, München
Projektträger: Gehörlosenverband München und Umland e.V. 
In diesem seit August 2022 bestehenden Projekt werden Vorträge und Workshops für gehörlose deutsche und ukrainische Frauen angeboten und zudem Möglichkeiten für Begegnungen geschaffen. Gehörlose ukrainische Geflüchtete sind aufgrund der doppelten Sprachbarriere eine besonders vulnerable Gruppe unter den Geflüchteten. Seit dem russischen Angriff auf die Ukraine sind viele gehörlose Frauen aus der Ukraine nach München geflüchtet. Diese Frauen sollen in die Gehörlosengemeinschaft in München und Umland integriert werden im Sinne einer Peerberatung. Das geschieht durch Vorträge in DGS (Deutsche Gebärdensprache) und UGS (Ukrainische Gebärdensprache), zum Beispiel zu den Themen Gesundheit, Arbeitsleben, zur besonderen Situation der Gebärdensprachdolmetschenden und durch einen monatlichen Austausch zur Situation in der Ukraine und in Deutschland. Darüber hinaus gibt es einen Telegramkanal für die gehörlosen ukrainischen Geflüchteten, um die Nutzerinnen regelmäßig mit aktuellen Informationen zu versorgen. Durch den Austausch der beiden Zielgruppen soll mehr Sensibilisierung erreicht sowie Empowerment und Bewusstseinsbildung gefördert werden.

2. Preis (3.000 Euro): Internationales Frauen- und Mädchenzentrum e.V., Nürnberg
Projektträger: Internationales Frauen- und Mädchenzentrum e.V. 
Das Internationale Frauen- und Mädchenzentrum e.V. (IFMZ) ist seit über vier Jahrzenten fester Bestandteil im Nürnberger Stadtgebiet Gostenhof. Das IFMZ stellt zahlreiche Angebote in den Bereichen Bildung, Beratung und Freizeit für Frauen, Kinder sowie Jugendliche bereit. Dazu gehören zum Beispiel Integrations- und Konversationskurse, Computerkurse oder Bewerbungsunterstützung sowie ein offener Nachmittag zum Austausch. Das Zentrum versteht sich als Ort, an dem im täglichen Umgang selbstbestimmtes und tolerantes Miteinander gelebt wird. Die vielfältigen Angebote bieten den Frauen und Mädchen die Möglichkeit, in einem sicheren Rahmen ihren Entfaltungsspielraum auszuprobieren und diesen in ihrem Umfeld zu erweitern. Im Fokus der Arbeit des Zentrums steht die Emanzipation der Frauen und Mädchen. Traditionelle Rollenbilder sollen durchbrochen und bisher versteckte Ressourcen zur Selbstbestimmung sowie Handlungsfähigkeit aktiviert werden. Essenzielle Ziele im Wirken des Vereins sind unter anderem die Förderung der deutschen Sprache, der Integration, der politischen Bildung, der beruflichen Integration und des Partizipationsverständnisses.

3. Preis (2.000 Euro): MumM! – Mentorinnen unterstützen motivierte Migrantinnen!, Ingolstadt/München
Projektträger: IN VIA Bayern e.V. Katholischer Verband für Mädchen- und Frauensozialarbeit  
Mit dem seit Anfang 2023 existierenden Projekt MumM! möchte IN VIA Bayern e.V. durch Berufsmentoring die Arbeitsmarktintegration von gut qualifizierten Migrantinnen verbessern. Sie erhalten in dem Programm Unterstützung bei der Suche nach einer Stelle, die ihren Qualifikationen entspricht. Das Projekt besteht aus zwei Phasen: einer Workshop-Phase und einer Mentoring-Phase. Die erste Phase beinhaltete zehn eintägige Workshops (ca. 1x im Monat), in denen es um Arbeitskultur, interkulturelle Kommunikation, Bewerbungs- und Vorstellungsgesprächstraining oder um die Anerkennung ausländischer Abschlüsse ging. Zusätzlich fand ein Austauschtreffen statt. Im September 2023 startete die zweite Projektphase – das Mentoring. In dieser Phase bekommt jede Teilnehmerin eine Mentorin an die Seite, die zu ihren beruflichen Bedürfnissen passt. Die Mentorin hilft ihrer Mentee mit “Insider”-Wissen, Tipps und auch mit dem Start eines ersten beruflichen Netzwerkes dank ihrer eigenen Kontakte.

3. Preis (2.000 Euro): Frauen stärken – Frauenpower, Augsburg
Projektträger: Freiwilligen-Zentrum Augsburg gGmbH 
Seit dem Jahr 2019 läuft das Projekt „Frauen stärken – Frauenpower“ in Augsburg, mit dem Frauen mit Flucht- und Migrationshintergrund ihre Stärken wieder bewusstgemacht und diese weiterentwickelt werden sollen, damit sie beruflich durchstarten können. Sehr oft vergessen Frauen, die in ihren Heimatländern beruflich aktiv waren, ihre Kompetenzen und fühlen sich hilflos. Probleme bereiten ihnen zudem die Sprachbarrieren und ungeschriebene Verhaltensregeln. Mit dem Projekt, das aus einem Workshop mit zehn Modulen besteht, soll das Selbstbewusstsein der Frauen gestärkt werden. Der Workshop findet zweimal jährlich mit wöchentlichen Veranstaltungen statt. Mit Übungen und Interaktionen finden Frauen wieder zu ihren Kompetenzen zurück, erweitern ihre Sprachkenntnisse und spüren ihre Selbstwirksamkeit. Ziel ist es, die Frauen zu motivieren und sie durch ein Hilfenetzwerk bei der Integration in den Arbeitsmarkt zu unterstützen. Bisher haben über 70 Frauen an dem Programm teilgenommen, die sich dann teilweise wieder ehrenamtlich am Projekt beteiligt haben. Die Frauen werden – wenn gewünscht – von Mentorinnen begleitet. Alle zwei Wochen findet ein offener Frauen-Stammtisch statt. Zudem organisieren Ehrenamtliche eine Näh-Werkstatt: Hier entwerfen die Teilnehmerinnen gemeinsam mit einer Schneiderin aus Syrien, Näherinnen aus Afghanistan und dem Irak sowie mit Frauen aus der Ukraine Kleidung für eine interkulturelle Modenschau

Die Preisverleihung findet am 13. Mai 2024 im Senatssaal des Bayerischen Landtags statt.

Zum Flyer Auslobung Bayerischer Integrationspreis 2024


Bewerbungsformular

    1. Projekt

    Name des Projekts und Kurzbeschreibung:* (max. 1 Satz)

    Webseite des Projekts:

    Wirkungsort:*

    Regierungsbezirk (Sitz des Vereins):*

    2. Kontaktdaten des Projektverantwortlichen

    Anrede:*

    Titel:

    Nachname:*

    Vorname:*

    Projektträger:

    Straße, Hausnr.:*

    PLZ:*

    Ort:*

    Telefon:*

    E-Mail:*

    Mobil:*

    3. Frühere Bewerbungen

    Wurde das Projekt bereits zu einem früheren Zeitpunkt für den Bayerischen Integrationspreis vorgeschlagen?

     Ja Nein, meines Wissens nicht Falls ja, in welchem Jahr wurde das Projekt vorgeschlagen?

    4. Laufzeit und beteiligte Person

    Seit wann gibt es das Projekt?*

    Wie viele Personen engagieren sich ehrenamtlich dafür?*

    5. Projektbeschreibung


    Allgemeine rechtliche Hinweise:

    Mit der Absendung des Bewerbungsformulars erkennen Sie die in der Ausschreibung festgelegten Bewerbungsbedingungen an. Sie versichern zudem, dass Sie der alleinige und ausschließlich verwertungsberechtigte Urheber der zur Prämierung eingereichten Leistung sind; andernfalls ist die schriftliche Zustimmung des verwertungsberechtigten Urhebers oder Miturhebers beizufügen. Ferner willigen Sie mit der Bewerbung ein, dass die Leistung und die insoweit tätigen Personen im Falle der Prämierung in geeigneter und angemessener Weise öffentlich erwähnt und gewürdigt werden. Bei Teilnahme von Minderjährigen ist das Einverständnis der Erziehungsberechtigten durch Unterschrift auf dem Teilnahmeformular zu dokumentieren. Bei Teilnahme von Personengruppen ist die Angabe einer vertretungsberechtigten Person auf dem Anmeldeformular erforderlich. Eingereichte Unterlagen können nicht zurückgesandt werden. Es kann nur eine Bewerbung pro Initiative berücksichtigt werden. Entscheidungen über die Nichtprämierung werden nicht begründet, ein Rechtsanspruch auf Prämierung besteht nicht. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.

    Datenschutzrechtliche Hinweise (Art. 15 des Bayer. Datenschutzgesetzes – BayDSG): Ihre Angaben werden nur im Rahmen des Bayerischen Integrationspreises und damit in Zusammenhang stehenden Zwecken verwendet und nicht an Dritte weitergegeben.

    Bitte beachten Sie unsere Datenschutzinformationen gemäß Art. 13, 14 DSGVO im Zusammenhang mit Vorbereitung und Durchführung der Verleihung des Bayerischen Integrationspreises (PDF) und unsere allgemeine Datenschutzerklärung.

    Mit der Übersendung Ihrer Angaben erklären Sie Ihr Einverständnis mit dieser Verarbeitung.

    Diese Einwilligung kann jederzeit durch Mitteilung an die Integrationsbeauftragte der Bay. Staatsregierung widerrufen werden.

    Ort:*

    Datum:*

    Name:*

    Wer ein Hobby hat, macht aus Freizeit “Freuzeit”! Tanzen, Malen, Töpfern, Kochen, Joggen, Schwimmen, Fußballspielen oder Yoga … wo sich Menschen freiwillig und regelmäßig treffen, sei es zum eigenen Vergnügen oder zur Entspannung, knüpfen sie neue soziale Kontakte. Das Zusammenspiel in einer Band oder das Bolzen auf dem Sportplatz kann dabei helfen, ein Gefühl von Gemeinschaft zu entwickeln und dadurch den gesellschaftlichen Zusammenhalt zu fördern. Kulturelle Unterschiede oder Vorurteile können beim gemeinsamen Ausüben eines Hobbys überwunden werden und das Erlernen der deutschen Sprache geschieht bei der gemeinsamen Freizeitgestaltung quasi nebenbei.

    97 Projekte, die sich um die Freizeitgestaltung von Menschen mit Migrationsgeschichte kümmern, hatten sich für den diesjährigen Bayerischen Integrationspreis beworben. 

    Wie immer war auch in diesem Jahr für die Jury die Wahl der Preisträger nicht leicht. Es gibt so viele wunderbare Initiativen, die alle eine Auszeichnung verdienen würden. Letztendlich wurden in diesem Jahr ausgezeichnet:

    1. Preis (4.000 Euro): Mia san fit!, Kempten
    Projektträger: Sozialdienst muslimischer Frauen e.V. -SmF Kempten e.V. / Projektverantwortliche: Ayla Inan

    2. Preis (3.000 Euro): Chor der Vielfalt – Multilingualer Chor, Nürnberg
    Projektträger: Inter-Kultur-Büro der Stadt Nürnberg / Projektverantwortlicher: Manfred Beck

    3. Preis (2.000 Euro): Integration mit Augenmaß (IMA), Landkreis Dachau

    Projektträger: Miteinander leben – Ehrenamt verbindet (Sozialministerium, lagfa, Landkreis) / Projektverantwortliche: Michaela Wintermayr-Greck

    Der Festakt fand  am 22. Mai 2023 statt. Gemeinsam mit Innenminister Joachim Herrmann und Landtagspräsidenten Ilse Aigner überreichte ich im Senatssaal des Bayerischen Landtags im Rahmen einer großen Feier den diesjährigen Gewinnern ihre Preise. 

    Durch die Veranstaltung führte die Moderatorin Özlem Sarikaya (Bayerischer Rundfunk), die musikalische Gestaltung dieser rundum gelungenen Veranstaltung übernahm das Kammermusiktrio des Polizeiorchesters Bayern. 

    Ich danke allen, die sich beworben haben, und allen, die zum Gelingen der Feier beigetragen haben für Ihren großartigen Einsatz!

    Moderatorin Özlem Sarikaya | Bildarchiv Bayerischer Landtag, Foto: Rolf Poss
    Kammermusiktrio des Polizeiorchesters Bayern | Bildarchiv Bayerischer Landtag, Foto: Rolf Poss

    Die Preisträger des Integrationspreises 2023

    Projektträger: Sozialdienst muslimischer Frauen e.V. / Projektverantwortliche: Ayla Inan

    Seit 2021 ermöglicht das Projekt Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen mit und ohne Flucht-/Migrationsgeschichte, sich in unterschiedlichen Sportarten in einem geschützten Raum auszuprobieren und zu begegnen. 

    Ziel ist es, eine interkulturelle Öffnung im örtlichen Vereinsleben, im Sport selbst und in der Gesellschaft zu bewirken. So treffen sich zum Beispiel Frauen unterschiedlicher Herkunft aller Altersstufen 1–2-mal pro Woche in einer angemieteten Turnhalle, wo sie gemeinsam Zumba und Yoga praktizieren. Auch andere Sportarten wie Volleyball oder Fußball werden ausprobiert.

    Der Kurs wird ausschließlich von Frauen – möglichst mit eigener Migrationsbiographie – geleitet. Auf die sportlichen Bedarfe der Frauen wird mit großer Sensibilität eingegangen. 

    Ein Herzstück des Angebots ist die (interkulturelle) Klettergruppe für Kinder und Jugendliche, die in Kooperation mit der DAV Sektion Kempten Allgäu zweimal im Monat stattfindet.

    2. Preis (3.000 Euro): Chor der Vielfalt
    (Nürnberg)

    Projektträger: Inter-Kultur-Büro der Stadt Nürnberg / Projektverantwortlicher: Manfred Beck

    Durch bekannte Lieder in verschiedenen Sprachen mit eigenen Texten zeigt der Chor der Vielfalt musikalisch die Vielfalt Nürnbergs.

    Sängerinnen und Sänger verschiedener Herkunft, unterschiedlichen Geschlechts und Alters und ihre Sprachenvielfalt machen den Chor zu einem neuartigen und spannenden Projekt.

    Getragen wird der Chor hauptsächlich von Menschen, die sich in Migrantinnen- und Migrantenvereinen engagieren, dazu gehören unter anderem der Äthiopische Kulturverein, der Iranische Kulturverein und der Verein Romanima.

    Die Mitglieder treffen sich wöchentlich im Kulturladen Villa Leon zu Proben. Zahlreiche Auftritte konnte der seit dem Jahr 2018 bestehende Chor schon absolvieren, zum Beispiel beim Global Art Festival Nürnberg oder beim Winterfest St. Leonhard/Schweinau.

    Projektträger: Miteinander leben – Ehrenamt verbindet (Sozialministerium, lagfa, Landkreis) / Projektverantwortliche: Michaela Wintermayr-Greck

    Das Projekt zeichnet sich durch sein vielfältiges Angebot aus. Es ist offen für alle Personengruppen mit Migrationshintergrund. Im Vordergrund steht immer das gemeinsame Tun.

    Zum umfangreichen Angebot gehören unter anderem Projekte für Schüler und Senioren, für Menschen mit Behinderungen, Schulungsprojekte, Konzeptentwicklungen, Gesundheits-, Sport- und Musikprojekte oder auch gemeinsames Basteln. 

    Konkrete Beispiele für das Wirken der Initiative sind ein Fußball-Integrations-Cup (Wanderpokal) mit Mannschaften aus verschiedenen Ländern, das Nähen Afrikanisch-Bayerischer Dirndl mit Präsentation einer gemeinsamen Modenschau, Songwritingprojekte und eine gemeinsame Band sowie landkreisweite gemeinschaftliche Jahresprojekte wie die 100 Mosaike zum Thema Ehrenamt.

    Seit 2007 werden jährlich ca. 20 Projekte angeboten und diese zum Teil auch über längere Zeit weitergeführt.